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Zauberklang-Kiste: Ein Musical mit Kindern für Kinder Brandenburger Symphoniker arbeiten mit Schülern

Konzeption, szenische Arbeit und Regie: Sylvia Tazberik, Anke Beutel

Die Brandenburger Symphoniker arbeiten für ein Stück mit Schülern der Theodor-Fontane-Schule zusammen. Gemeinsam mit Musiker und Pädagogen ist ihnen mit der Reise der Störche eine unglaubliche Inszenierung gelungen.

Brandenburg/H.. Leise murmelnd fließen die Töne wie Wasser dahin. Und genau so soll es auch klingen. Denn der Komponist Bedrich Smetana hat in seiner Sinfonischen Dichtung „Mein Vaterland“ die Moldau beschrieben. Auf der Bühne des Großen Hauses des Brandenburger Theaters spielen die Brandenburger Symphoniker unter der Leitung von Susette Preisler das Vorspiel. Herrschte eben noch fröhliches Geschnatter und Kinderlachen im voll besetzten Saal, so ist es jetzt mucksmäuschenstill.

Die Zauberklang-Kiste im Brandenburger Theater: Ein Musical mit Kindern für Kinder. Die Brandenburger Symphoniker und 370 Schülern der Theodor-Fontane-Schule begaben sich in einer musikalischen Reise dem Zug der Störche folgend von Brandenburg an der Havel über Ungarn, Bulgarien, Israel, Ägypten bis nach Südafrika.

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Es beginnt eine musikalische Reise. Sie folgt dem Zug der Störche von Brandenburg an der Havel über Ungarn, Bulgarien, Israel, Ägypten bis nach Südafrika und zurück. Mit dabei sind alle 370 Schüler der Theodor-Fontane-Schule und ihre Lehrer. Unterstützt wurden die Kinder von der Diplommusikpädagogin Susette Preißler (musikalische Leitung), von den Theaterpädagoginnen Sylvia Tazberik und Anke Beutel (Konzeption und Regie) sowie von Inga Lehr-Ivanov (Choreografie). Die musikalischen Arrangements hat Reinhard Tschache besorgt. Projektleiterinnen waren Adriane Porikys vom Brandenburger Theater und Orchesterdirektorin Sabine Völker. Katha Seyffert hat die Reise der Störche mit Hintergrundbildern und Illustrationen begleitet. Alle zusammen haben eine schier unglaubliche Inszenierung auf die Bühne gebracht.

Eine Kindergruppe stürmt auf die Bühne. Sie wollen im Rahmen einer Projektwoche über Störche die Ankunft der Vögel beobachten, erzählen sie. Sie stolpern über eine Kiste voller Liedernoten. Noch während sie sich über den Inhalt wundern, schweben die Störche ein. Sie klappern mit ihren Schnäbeln.

Untypisch ist, dass die Störche sprechen können. Die Vögel geben ein Interview im Storchenkanal. Storch Sebastian hat besonders viel zu erzählen, denn er liebt Musik. Die Notenkiste gehört ihm. Wo immer die Störche rasten, besucht er Konzerte und hat die Noten in aller Welt gesammelt. Die Mitglieder der Theater-AG der Fontane-Schule haben die märchenhafte Rahmenhandlung ganz wunderbar gestaltet. Die Saaltüren öffnen sich und unglaublich viele Kinder strömen auf die Bühne. Es werden immer mehr und mehr. Sie nehmen hinter den Symphonikern Aufstellung. Zwei weitere Gruppen laufen jeweils unter einem riesigen blauen Tuch in den Saal. Sie legen sich vor den Musikern auf den Boden und sind – von den Tüchern bedeckt – ständig in Bewegung. Es sieht aus, als würde das blaue Band der Havel in der Sonne glitzern. „Man hört den Wind erzählen von alter Zeit“ – begleitet von den Musikern singt der Kinderchor das Lied „Die Moldau“. Doch weil es um die Havel geht, haben es die Theaterleute entsprechend umgedichtet. Gänsehaut!

Ob sie „Storch Einbein“ singen oder den „Hummelflug“ tanzen, ob sie begleitet von einer Kammerbesetzung der Symphoniker „Hörst du den Vogelsang“ singen oder das kleine Singspiel „Quix und Quax“ aufführen, ob sie Brahms Ungarischen Tanz Nr. 5 g-Moll tanzen oder das hebräische Volkslied „Hava Nagila“ – neunzig Minuten lang haben diese wunderbaren Kinder mit ihrer Spielfreude für atemlose Spannung gesorgt. Jubelnder Applaus!

Von Ann Brünink